3D-Laserscanning
Das 3D-Laserscanning ist eine moderne Vermessungsmethode, bei der die Umgebung in Punktkoordinaten digitalisiert wird. Alle Gegenstände werden durch einen Laser erfasst und je nach Auflösung millimetergenau in einem Raster mit Punkten digitalisiert. Der 3D-Laserscanner kann in wenigen Minuten mehrere Millionen Punkte äußerst präzise erfassen. Das Ergebnis sieht im leeren Raum auf den ersten Blick wie eine willkürliche Ansammlung von Punkten aus, weshalb es als „Punktwolke“ bezeichnet wird.
Natürlich steckt dahinter ein System, denn die Punkte sind in einem Raster exakt angeordnet und bilden alle vom menschlichen Auge erfassbaren Gegenstände in Punkten ab. Da jeder Punkt in einem Koordinatensystem positioniert ist, können wir aus der Punktwolke Entfernungen, Höhen und Winkel ablesen und bequem Maße aus dem digitalisierten Bereich extrahieren.
Um ein komplettes Bauwerk wie ein Gebäude in Form einer Punktwolke zu digitalisieren, gibt es zwei 3D-Laserscanmethoden: das terrestrische Laserscanning (TLS oder statisches Scannen) und das mobile Laserscanning (Mobile Scanning). Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Das statische Scanning (TLS) ist sehr präzise und hat eine große Reichweite, benötigt jedoch mehr Zeit für die Datenerfassung und Vorbereitung der Punktwolke. Das mobile Scanning hingegen ist schnell und einfach durchführbar, verliert jedoch etwas an Genauigkeit und Reichweite. Deshalb sollte das mobile Scanning nur für einfachere Bauwerke verwendet werden.
Erfassung
Bei der Erfassung eines Bauwerks wird je nach Anforderungen des Auftraggebers und den Gegebenheiten des Bauwerks ein Messtrupp von 1 bis 3 Personen die Vermessung durchführen. Die Zugänglichkeit zu allen Bereichen muss gewährleistet sein. Es kann nur das vermessen werden, was sichtbar und betretbar ist.
Um die allgemeinen Strukturen wie Wände, Stützen, Treppen usw. in einem Gebäude vermessen zu können, müssen die Räume nicht extra ausgeräumt werden. Die Vermessung kann parallel zum normalen Tagesablauf stattfinden. Wenn spezifische Bauteile oder technische Anlagen (z.B. Revisionsöffnungen, Steckdosen, Lüftungen usw.) erfasst werden müssen, ist es zwingend notwendig, diese vorab freizuräumen. Es gilt: Nur sichtbare Elemente können vermessen und erfasst werden.
Statisches Scanning (TLS)
Hierbei wird der Scanner mit einem Dreibeinstativ im Raum etwa 2-3 Mal aufgestellt. Die Anzahl und Dauer der Standpunkte kann je nach Anforderungen variieren. Die Dauer variiert abhängig von der Genauigkeit des Scans zwischen 1 und 5 Minuten pro Standpunkt. Im Durchschnitt kann man mit etwa 10 Minuten pro Raum rechnen. Die Scans werden nachträglich miteinander verknüpft, um das gesamte Gebäude als Punktwolke darzustellen.
Mobiles Scanning
Durch die Flexibilität des mobilen Scannens muss der Messtrupp mit einer konstanten Geschwindigkeit von ca. 4 km/h durch die Räume des Gebäudes gehen. Falls die Raumtüren nicht offen bleiben können, wird eine zusätzliche Person benötigt, um die Türen zu öffnen und zu schließen. Je nach Größe des Bauwerks kann ein einziger Scanvorgang ausreichen, bei größeren Objekten müssen mehrere Scans erstellt werden. Die Scans werden nachträglich miteinander verknüpft, um das gesamte Gebäude als Punktwolke darzustellen.